Pädagogische Orientierung

Es gibt viele pädagogisch wertvolle Ansätze, mit denen wir uns gemeinsam im Team und mit der Fachberatung befasst haben. Für unsere Einrichtung haben wir als Grundausrichtung entschieden, uns an den Elementen des situationsorientierten Ansatzes, sowie der Philosophie der „Offenen Arbeit“ zu orientieren.

Die Offene Arbeit wurde durch die Ideen bekannter Reformpädagogen wie Maria Montessori (Hilf mir,  es selbst zu tun), Jean Piaget (Das Kind als Akteur seiner Entwicklung) oder Janusz Korczak (Sein Eintreten für die Rechte der Kinder) angeregt.
Ende der 70’er Jahre wurde sie besonders durch die Literatur von Gerhard Regel und Axel Wieland (Offener Kindergarten konkret) in der Pädagogik immer bedeutender.

Aufgrund unserer Nestgruppe richten wir uns außerdem nach den Erkenntnissen von Emmi Pikler, die insbesondere die Kleinkindpädagogik beschreiben.

Für uns ist die Offene Arbeit nicht nur ein Konzept, sondern sie hat mit der eigenen Haltung der Erwachsenen zu tun.
Dieser Haltung liegt ein Partizipationsverständnis zu Grunde, das den Kindern ermöglicht, aktiv ihre Umwelt zu gestalten. Dabei ist das Konzept der Offenen Arbeit unseres Erachtens eine Grundbedingung im Zusammenleben von Erwachsenen und Kindern.
Es bietet den Kindern einen „eigenen Spielraum“, die Möglichkeit zur Selbstbestimmung und die Wahrnehmung eigener Bedürfnisse.

Die Kinder sind von Anfang an Akteure ihrer Lebenswelt und haben die Möglichkeit mit zu entscheiden:

  • Spielort und Spielplatz
  • Spielzeug und Sachen zum Spielen
  • von Spielthema und Spielinhalt
  • von Spielpartner oder Spielgruppe
  • von Spieldauer
  • bei der Findung von Regeln, die das Zusammenleben betreffen
  • bei der Gestaltung und Reflektion von Festen und Feiern
  • bei der Projektfindung
  • bei der Gestaltung der Morgenkreise und der Geburtstage

Durch diese Freiheit, eigenen Interessen nachzugehen, lernen die Kinder nicht nur, sich selbst zu organisieren, sondern auch ihre Angelegenheiten selbst zu regulieren. Sie nehmen Kontakt auf, sie entwickeln Freundschaften und müssen diese pflegen. Sie entfalten Lust am Reden und Erzählen, am Mitteilen und am Zuhören.
Dabei sind Regeln und Absprachen trotz des Freiraums notwendig. Wichtig ist uns, dass sie klar und für die Kinder nachvollziehbar sind.

Sie werden begleitet von Erwachsenen, die dem kindlichen Bedürfnis nach Autonomie, aber auch nach Sicherheit und Geborgenheit gerecht werden. Dieses gemeinsame Tragen von Verantwortung für die eigene Entwicklung schafft die Voraussetzung, dass Kinder ein positives Selbstkonzept entwickeln können.

Die offene Arbeit erfordert viel Flexibilität, gute organisatorische Absprachen und intensiven Austausch über die Beobachtungen der einzelnen Kinder.

Sie fordert uns zum ständigen Lernen heraus und zu einer Überprüfung durch Reflexion und kontinuierlichem Gespräch im Mitarbeiterkreis.

→ Fachkraft